Agitation
Agitation ist eine schwere, störende und krankhafte Komplikation vieler chronischer psychischer Erkrankungen, wie beispielsweise der Schizophrenie und Manie. In Europa gibt es ca. 5 Millionen Erwachsene mit psychotischen Störungen. Agitation wird durch die „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ als „psychische Störung mit übermäßiger Bewegungsaktivität, welche mit einem Gefühl der inneren Spannung verbunden ist“, definiert.
Ursachen
Agitation kann Ursache eines psychiatrischen Notfalls sein. Ein psychiatrischer Notfall ist ein Zustand, der häufig durch eine psychische Krankheit bedingt ist und der eine unmittelbare Handlungsnotwendigkeit zur Abwendung von Lebensgefahr oder von anderen schwerwiegenden Folgen mit sich bringt. Er erfordert eine sofortige, an der akuten Symptomatik orientierte, gezielte Therapie. Die genauen Vorgänge der Agitation wurden noch nicht vollständig erforscht, jedoch wird angenommen, dass Abnormalitäten der Botenstoffe des Gehirns (Serotonin, Dopamin und andere) die Ursache darstellen.
Symptome
Symptome sind gesteigerte Unruhe, Hände ringen, die Hände zur Faust ballen, schnelles und gehetztes Sprechen, Schreien oder das Bedrohen anderer Personen. Die Eskalation der Agitation des Betroffenen ist unberechenbar.
Diagnose
Agitation (Erregtheit, Unruhe- und Spannungszustände) ist eine akute, schwerwiegende und pathologische Komplikation vieler chronischer psychiatrischer Erkrankungen, darunter auch Schizophrenie und Manie. Psychomotorische Unruhe wird als übermäßige motorische Aktivität, die mit einem Gefühl innerer Anspannung einhergeht, definiert.
Patienten beschreiben Agitation als Gefühl innerer Bedrängnis (sie fühlen sich nervös, unruhig, überwältigt, außer Kontrolle, in Angst, in Panik), das zu einem äußerlich erkennbaren dysfunktionalen Zustand fortschreitet, der sich in Fluchen, Feindseligkeit, mangelnder Impulskontrolle sowie unkooperativem Verhalten und erhöhtem Gewaltpotenzial äußert.
Akute Agitation bei psychiatrischen Erkrankungen trägt in sehr hohem Maße zur weiterhin bestehenden Stigmatisierung psychischer Erkrankungen bei.
Alltag
Bei Patienten, insbesondere solchen mit Schizophrenie oder bipolarer Störung, ist Agitation weit verbreitet und sollte möglichst früh und effektiv behandelt werden, um die Eskalation potenziell gefährlicher Verhaltensweisen wie Gewaltbereitschaft zu vermeiden.
Akute Agitation bei psychiatrischen Erkrankungen führt häufig zu schweren Belastungen für Patienten und deren Angehörige. Patienten, die in der Notaufnahme aufgenommen werden, stellen oft eine echte Gefahr für sich selbst und andere dar.