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Österreich

Ursache

Ein septischer Schock ist dadurch gekennzeichnet, dass es bei einer schweren Blutvergiftung trotz ausreichender Flüssigkeitsversorgung zu einem sehr starken Blutdruckabfall kommt. Das erfordert eine sofortige Therapie mit sogenannten vasopressorischen Medikamenten, die die Gefäße verengen. Ebenso charakteristisch für einen septischen Schock sind erhöhte Laktatwerte im Blut (Hyperlaktatämie).

Wie äußert sich ein septischer Schock?

Zu Beginn der Erkrankung stehen die typischen Symptome einer Sepsis:

  • Meist Fieber
  • Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) bei noch normalem Blutdruck
  • Infektionszeichen (Rötungen, Überwärmung, Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen, etc. – abhängig von der Infektionsart und dem Infektionsort)

Mit Fortschreiten der Sepsis und mit Beginn eines septischen Schocks kommen weitere Symptome hinzu:

  • Verwirrtheit beziehungsweise Bewusstseinsstörungen
  • Ein schlechter Allgemeinzustand (geminderte Vigilanz)
  • Blutdruckabfall
  • Kühle und blasse Haut, insbesondere an Händen und Füßen – später auch Blaufärbung der Haut (Zyanose) mit Marmorierung

Wie sind die Überlebenschancen beim septischen Schock?

  • Ein septischer Schock tritt immer in Verbindung mit einer vorangegangenen Blutvergiftung (Sepsis) auf. Dies bedeutet, es gibt einen Krankheitserreger, der die Blutbahn des Patienten erreicht hat und gegen den das Immunsystem sich nicht ausreichend zur Wehr setzen konnte. Eine fehlgeleitete und übermäßige Entzündungsreaktion im gesamten Körper schädigt in der Folge mehrere lebenswichtige Organe.
  • Die Botenstoffe des Immunsystems weiten zusätzlich die Gefäße bei dem Versuch, alle Organe und Körpergewebe weiterhin reichlich mit Blut zu versorgen. Eine Reaktion, die in diesem Ausmaß das Herz überfordert, weil gleichzeitig große Blutmengen in der Körperperipherie — den Armen und Beinen — verbleiben und nicht zum Herzen zurückfließen. So kommt es bei einem septischen Schock zu einem starken Blutdruckabfall, der schnell lebensgefährliche Ausmaße annimmt. Im Verlauf eines septischen Schocks verschlechtert sich der Gesundheitszustand innerhalb von Tagen sehr schnell. Eine frühe Behandlung ist daher lebenswichtig.

Diagnose

Da ein septischer Schock auf eine vorangegangene Sepsis zurückzuführen ist, erfolgt auch hier die Diagnose anhand des SOFA-Scores (Sequential Organ Failure Assessment Score) oder des schnellen SOFA-Scores (qSOFA). Der qSOFA-Score eignet sich vor allem bei Patienten, die sich nicht auf der Intensivstation befinden, und basiert auf dem mittleren arteriellen Blutdruck, der Atemfrequenz und der Glasgow-Koma-Skala (GCS):

  • Atemfrequenz ≥ 22Atemzüge pro Minute
  • Bewusstseinsstörungen (GCS <15)
  • Systolischer Blutdruck ≤ 100mmHg

Treffen mindestens zwei der Kriterien zu, besteht ein starker Verdacht auf eine Sepsis. Dies führt dazu, dass Ärzte meist weitere klinische Faktoren gemäß der SIRS-Kriterien abklären. So werden beispielsweise die Herzfrequenz (>90Schläge/min), die Körpertemperatur (>38 Grad Celsius oder <36 Grad Celsius) und die Atemfrequenz (>20Atemzüge/min) sowie die Anzahl weißer Blutkörperchen überprüft.

Ein septischer Schock gilt als bestätigt, wenn folgende Kriterien zutreffen:

  • Ein mittlerer arterieller Blutdruck von 65mmHg oder weniger trotz Therapie mit Vasopressoren
  • Laktatwerte im Serum von mehr als 2mmol/l (>18mg/dl), die nach angemessener Flüssigkeitszufuhr fortbestehen
  • Zeichen von Organversagen wie vermindertes Urinlassen (Oligurie) bei Nierenversagen oder Atemnot (Dyspnoe) bei Lungenversagen

Behandlung beim septischen Schock

  • Beim septischen Schock behandelt der Arzt die allgemeinen Zeichen einer Sepsis, stabilisiert den Blutdruck und die Pumpfunktion des Herzens, damit alle Organe weiterhin genügend mit Blut versorgt sind.
  • Eine hohe Flüssigkeitszufuhr über eine Infusion mit einer Kochsalz- beziehungsweise kristalloiden Lösung dient dazu, die Gefäße in einem gefüllten Zustand zu halten. Das ist wichtig, da durch die geweiteten Gefäße viel Blut in Armen, Beinen und entfernten Geweben versackt und nicht schnell genug zum Herzen zurückfließt. Die Flüssigkeitszufuhr unterstützt die ausreichende Versorgung der Organe und verhindert ein drohendes Organversagen. Leidet der Betroffene unter starker Atemnot, ist zu diesem Zeitpunkt häufig eine künstliche Beatmung erforderlich oder zumindest die Unterstützung der Sauerstoffversorgung über eine Maske oder Nasensonde.
  • Sogenannte vasopressorische (gefäßverengende) Substanzen wie Epinephrin bzw. Noradrenalin oder Vasopressin erhöhen den Blutdruck, wenn er durch ein septisches Schockgeschehen abgesunken ist.
  • Eine Antibiotika-Therapie, die möglichst früh zum Einsatz kommt, dient dazu, den Körper in seiner Immunabwehr zu stärken und die Infektion durch Erreger zurückzudrängen. Im Idealfall lässt sich der Erreger durch Blutproben und Gewebeuntersuchungen identifizieren. Das hilft dabei, die an den besten geeigneten Antibiotika auszuwählen. Die Therapie ist dann zielgerichteter und effektiver.
  • Zu den weiteren unterstützenden Maßnahmen gehört die Regulierung des Blutzuckerspiegels mithilfe von Insulin, da ein erhöhter Blutzucker die Immunabwehr schwächt. Außerdem erhalten Betroffene, die weiterhin unter einem zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) leiden, zusätzlich Kortikosteroide (Kortisol, Kortison). Sie helfen dabei, den niedrigen Blutdruck zu erhöhen.

Zu Beginn der Erkrankung stehen die typischen Symptome einer Sepsis:

  • Meist Fieber
  • Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) bei noch normalem Blutdruck
  • Infektionszeichen (Rötungen, Überwärmung, Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen, etc. – abhängig von der Infektionsart und dem Infektionsort)

Mit Fortschreiten der Sepsis und mit Beginn eines septischen Schocks kommen weitere Symptome hinzu:

  • Verwirrtheit beziehungsweise Bewusstseinsstörungen
  • Ein schlechter Allgemeinzustand (geminderte Vigilanz)
  • Blutdruckabfall
  • Kühle und blasse Haut, insbesondere an Händen und Füßen – später auch Blaufärbung der Haut (Zyanose) mit Marmorierung

Behandlungsrichtlinie

Im Sign-In Bereich finden die Fachspezialisten die aktuellen Richtlinien der „Surviving Sepsis Campaign“ (SSC) aus 2021:
https://www.sccm.org/SurvivingSepsisCampaign/Guidelines/Adult-Patients

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien.