Zum Seiteninhalt springen
Österreich

Ursache

Was geschieht bei Lungenhochdruck?

Von Lungenhochdruck spricht man, wenn der mittlere arterielle Blutdruck in der Lungenschlagader  – der Pulmonalarterie – auf mehr als 20 mmHg in Ruhe ansteigt.

Bei der pulmonalen Hypertonie steigt durch die Verengung der Blutgefäße in der Lunge der Druck im Lungenkreislauf an. Das hat zur Folge, dass das Herz immer mehr leisten muss, um eine ausreichende Blutmenge durch die verengten Lungengefäße zu pumpen. Diese werden kontinuierlich enger und unelastischer. Sind im Speziellen die Arterien betroffen – Blutgefäße, die vom rechten Herzen wegführen – liegt eine pulmonal-arterielle Hypertonie vor.

Bei Fortschreiten der Erkrankung nimmt das Herz an Muskelmasse ständig zu, bis es nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zur Sauerstoffaufnahme in die Lungen zu pumpen.

Unbehandelt führt die Erkrankung zum Herzversagen.

Aktuelle Klassifikation der pulmonalen Hypertonie

Die pulmonale Hypertonie wird in vier Klassen eingeteilt. Die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) wird wiederum unterteilt in:

  • Idiopathisch
  • Hereditär
  • Medikamenten- oder Giftstoff-induziert
  • Assoziierte Formen

Symptome

Leitsymptome der Erkrankung sind eine stark eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit und belastungsabhängige Atemnot.

Weitere Symptome, die mehr oder weniger ausgeprägt sein können:

  • Kreislaufstörungen bis zu Ohnmachtsanfällen
  • beklemmendes Gefühl in der Brustgegend
  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • geschwollene Beine

Diagnose

Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Bluthochdruckes im Lungenkreislauf (wie z. B. bei Bestehen belastungsabhängiger Atemnot, Leistungseinschränkung) wird neben einer genauen Erhebung der Krankengeschichte eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt. Im Verlauf der ersten Abklärung sind neben der Familienanamnese die Angaben zu eventuellem Drogenmissbrauch oder Einnahme verschiedener Medikamente von besonderer Bedeutung.

Mögliche weiterführende Untersuchungen:

  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Ultraschalluntersuchung des Herzens – die Echokardiographie ist eine sehr aussagekräftige Untersuchung, die für die Patienten nicht belastend ist.
  • Thoraxröntgen
  • Laboruntersuchungen wie Blutbild, Gerinnungsparameter, Leberbefunde, eventuell vorhandene Antikörper, bei entsprechendem Risikoprofil: HIV Test
  • Analyse der Blutgase
  • Lungenfunktionstest
  • Hochauflösende Computertomographie (HRCT)
  • Ventilations/Perfusionsscan
  • Angiographie
  • Herzkatheteruntersuchung

Alltag

Nach der Diagnose einer pulmonal-arteriellen Hypertonie müssen die betroffenen Patienten lernen, ihr Leben an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

  • Größere körperliche Anstrengungen sollten vermieden werden, da die Lungen den Sauerstoffbedarf des Körpers dann nicht mehr ausreichend decken können. Atemnot ist ein Signal dafür, die aktuelle Belastung abzubrechen. Regelmäßiges Gehen und leichte Ausdauerbewegung sind jedoch wichtig, um die Muskelkraft zu erhalten und den Kreislauf zu aktivieren.
  • Die Ernährung sollte reich an Spurenelementen, Ballaststoffen und Vitaminen sein, die Aufnahme von Kochsalz muss reduziert werden.
  • Alkohol soll nur in kleinen Mengen genossen werden.
  • Das Körpergewicht muss regelmäßig kontrolliert werden, möglichst zur gleichen Tageszeit. Rasche Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf eine Verschlechterung der Funktion von Herz und Nieren sein.
  • Sowohl das aktive wie auch passive Rauchen sollten vermieden werden.
  • Ein allfälliger Kinderwunsch weiblicher Patienten muss aufgrund des hohen Risikos für Mutter und Kind unbedingt mit dem Arzt besprochen werden.

Ernährungsempfehlungen für Lungenhochdruckpatienten

Die Diagnose Lungenhochdruck stellt für viel Menschen eine veränderte Lebenssituation dar. Viele Patienten stellen sich oft die Frage, was sie essen dürfen/sollen. Es gibt zwar keine spezielle „Lungenhochdruckdiät“, sehr wohl aber ernährungstechnische Maßnahmen, die Ihnen Ihren Alltag mit möglichen Beschwerden wie Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust erleichtern können.

Was tun bei Durchfall?

Von Durchfall spricht man, wenn drei oder mehr Stuhlgänge innerhalb von 24 Stunden abgesetzt werden. Die Stuhlkonsistenz ist dabei ungeformt, das bedeutet breiig oder dünnflüssig.

Bei anhaltenden Durchfällen kommt es zu erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten. Um diese Verluste ausgleichen zu können, sind isotone Getränke (Elektrolytgetränke) am besten geeignet, da der Körper diese Flüssigkeit besser aufnehmen kann als reines Wasser oder Tee.

Trinken ist besonders wichtig – bei Durchfall mindestens 1 bis 1,5 Liter pro Tag!

  • Optimal: Getränke bei Zimmertemperatur
  • Kohlensäurehältige Getränke begünstigen Blähungen
  • große Trinkmengen auf einmal vermeiden, über den Tag verteilt trinken

Geeignete Tees:

Teesorten immer 10-15 Minuten ziehen lassen!

  • Schwarztee: 10-15 Minuten ziehen lassen, damit die Gerbsäure, die stopfend wirkt, gelöst wird
  • Grüner Tee
  • Kamillentee (wirkt antibakteriell)
  • Erdbeer- oder Brombeerblättertee (enthalten Gerbstoffe, Apotheke)
  • Fencheltee oder Mischtee aus Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen zu gleichen Teilen
  • Tee aus getrockneten Heidelbeeren (in der Apotheke erhältlich): 8 Esslöffel Heidelbeeren getrocknet + 35 g Traubenzucker + Messerspitze Salz + 1 Liter Wasser. Teesorten immer 10-15 Minuten ziehen lassen!

Weniger geeignete Getränke:

Bei dünnflüssigem Stuhl sind diese Getränke nicht geeignet, da sie zu wenig Zucker und Mineralstoffe enthalten:

  • Pures Trink- und Mineralwasser
  • Ungezuckerter Tee
  • Lightgetränke wie Gröbi, Cola light/zero, Schartner Diät usw

Speiseplan in der Durchfallphase:

Wenn die Verdauung verrückt spielt, bewähren sich leicht verdauliche Lebensmittel sehr gut. In dieser Phase sollten sie eher Abstand von deftiger Hausmannskost nehmen (da fettig, blähend und stuhlfördernd). Generell gut verträglich sind Gewürze wie Kräutersalz, Petersilie, Dille, Muskatnuss gemahlen, Kümmel gemahlen sowie Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie) und auch Kürbis, Zucchini, Fenchel.

Pektine unterstützen den Darm

Diese helfen, schädliche Zersetzungsprodukte aus dem Darm abzutransportieren und stellen Nahrung für die gesunde Darmflora dar. Außerdem steigern sie die Wasseraufnahme aus dem Darm ins Blut.

Pektine sind enthalten in: Apfel mit Schale, Banane, Karotte, Heidelbeeren (vor allem getrocknet), Marmeladen.

Gerichte, die die Darmpassage verlangsamen:

  • Weißmehlprodukte (Weißbrot, Toastbrot, Zwieback, Semmel vom Vortag, Soletti, …)
  • Erdäpfel, Püree (mit Wasser oder laktosefreier Milch, keine Butter!)
  • Weißer Reis, Nudeln – weich gekocht
  • Schleimsuppen (Reis, Haferflocken, Hafermark, Grieß)
  • Karottensuppe, Karottenbrei – lange gekocht!
  • Passiertes oder gedünstetes Gemüse (Knollensellerie, Spinat, Kürbis, Zucchini, Kochsalat, Karotten)
  • Heidelbeermus oder –kompott
  • Aufgeschlagene Banane, geschabter Apfel (mit der Schale ganz fein schaben/reiben und unbedingt braun werden lassen!). Zusätzlich mit zerdrückten Biskotten ein leckeres Dessert!
  • Biskuit, Biskuitroulade
  • Gekochtes mageres Geflügel- oder Kalbfleisch
  • Gedünsteter magerer Fisch (Zander, Scholle, Dorsch)
  • Fettarmer Frischkäse, Hüttenkäse, Magertopfen -> laktosefrei bevorzugen
  • Kakao, Bitterschokolade
Lebensfreude Broschüre